Living Music Foundation e.V.

Musik als Brücke: Einblicke in die Arbeit der Living Music Foundation

In den letzten Wochen durfte ein Teil unseres deutschen Teams, darunter unser 1. Vorsitzender Marcel Maciej, das Team der Living Music Foundation in Uganda besuchen. Dieser Besuch war eine besondere Gelegenheit, die Arbeit vor Ort hautnah zu erleben und die Menschen hinter den Kulissen persönlich kennenzulernen. Was einst als Projekt für Kinder und Jugendliche begann, hat sich zu einer Plattform für Menschen aller Altersgruppen entwickelt. Ob jung oder alt – die Kraft der Musik begeistert und verbindet. In diesem Blogpost teilen wir unsere Eindrücke, Geschichten und besonderen Momente aus Uganda.

Unser Team

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, euch unser Team in Uganda vorzustellen:

Disan Kato Tusiime ist unser Schulleiter und Gründer der Living Music Foundation in Uganda. Er arbeitet Teilzeit und kümmert sich nicht nur um die Verwaltung und Verteilung der Spendengelder, sondern ist auch als Multiinstrumentalist (sein Hauptinstrument ist das Piano) sowohl im „Office“ als auch in den Communities als Lehrer unterwegs. Disan liebt seine Arbeit – man spürt, dass sein Herz dafür schlägt, Menschen durch Musik zu transformieren. Er ist außerdem Gründer und Sänger der Vessels Band.

Innocent Tashobya, ebenfalls ein begnadeter Multiinstrumentalist (sein Hauptinstrument ist die Bassgitarre), ist ein weiterer Musiklehrer. Er unterrichtet die Schülerinnen und Schüler vor Ort und begleitet Disan in die Communities, um dort Musikunterricht anzubieten. Innocent ist Bassist der Vessels Band.

Petra Atujuna ist unsere Sekretärin und Social Media Managerin. Sie ist von montags bis freitags im Office und sorgt dafür, dass unsere administrative Arbeit reibungslos läuft. Sie pflegt unseren Instagram-Kanal und ist zudem Sängerin der Vessels Band.

The Vessels Band

Die Vessels Band ist das musikalische Aushängeschild der Living Music Foundation. In dieser Band spielen Talente, die durch unser Projekt ausgebildet wurden. Die Band tritt häufig auf Hochzeiten auf, um so ein kleines Einkommen zu generieren. Hier siehst du ein Video der Band bei der Probe.

Unsere Arbeit vor Ort im Office

Ich möchte nun noch etwas über unser Leitbild erzählen, das sich in den letzten Monaten weiterentwickelt hat. Ursprünglich dachten wir, dass die Living Music Foundation sich vor allem an Kinder und Jugendliche richtet. Doch in den letzten Wochen haben wir eine wunderbare Überraschung erlebt: Immer wieder besuchen uns auch Erwachsene im Alter von 20 bis 60 Jahren in den Morgen- & Abendstunden. Diese neue Entwicklung hat uns sehr gefreut! Auch diesen Menschen möchten wir unseren kostenlosen Musikunterricht keineswegs verwehren.

In den letzten Tagen haben wir deshalb ein viertägiges Programm für Einsteiger und Fortgeschrittene für Erwachsene angeboten. Es war ein voller Erfolg! Besonders stolz bin ich darauf, dass wir erstmals mit den beiden Musikschulbüchern arbeiten konnten, an denen ich in den letzten Wochen intensiv geschrieben habe. Diese Bücher dienen als Leitfaden für Schüler und Lehrer, sodass der Unterricht einem pädagogischen Konzept folgt – auch dann, wenn wir nicht persönlich vor Ort sind. Ab nächster Woche werden Disan und Innocent den Unterricht mit diesem Konzept weiterführen.

Oben saht ihr einige Bilder unserer morgendlichen Arbeit in der Musikschule, die hoffentlich einen Eindruck von der Freude vermitteln, die uns täglich begegnet. Außerdem könnt ihr hier ein Video unserer morgendlichen Sessions anschauen.

Unsere Arbeit mit den Kashaka Girls

Mein Herz sprüht vor Freude, wenn ich sehe, wie die Musik Menschen jeder Altersgruppe inspiriert und sie in ihrer Kreativität und ihrem Selbstvertrauen stärkt. Und als wäre das nicht genug, hatten wir auch die wunderbare Möglichkeit, in der Kashaka Girl’s School Community-Arbeit zu leisten. Vier Nachmittage lang waren wir dort im Einsatz und haben mit den Mädchen musiziert, sie in ihrer musikalischen Entwicklung unterstützt und Talente gefördert.

Leider müssen wir diese Arbeit aufgrund der aktuellen Spendenlage stark einschränken, was uns das Herz bricht. Gerade diese Mädchen brauchen dringend Förderung, da sie oft keinen Zugang zu kreativen Möglichkeiten haben. Zu sehen, wie viel Freude die Mädchen an der Musik hatten, und gleichzeitig zu wissen, dass wir sie aktuell nicht weiter unterstützen können, ist für uns ein sehr schmerzlicher Gedanke. Obwohl das Leben in Uganda irgendwie funktioniert, ist es oft improvisiert, und doch begegne ich den Menschen hier mit einer inneren Erfüllung und Freude, die mich zutiefst beeindruckt.

Ein Beispiel für die unglaublichen Talente: Einige der Mädchen haben sich das Klavierspielen allein durch Zuschauen beigebracht, ohne jemals an einem Instrument gesessen zu haben. Diese Fähigkeiten zu sehen, ohne dass es die entsprechenden Mittel zur Förderung gibt, lässt mich die Situation hier mit einer neuen Demut und zugleich neuen Hoffnung betrachten. Verglichen mit dem Überfluss, den wir in der westlichen Welt erleben, ist es kaum in Worte zu fassen, wie erstaunlich kreativ und dankbar diese Menschen sind.

Wir haben trotz allem in weiser Voraussicht zwei Keyboards gespendet und vier Kopien meiner Klavierschule. Das besondere an dieser Klavierschule ist es übrigens, dass die Lektionen über einen QR Code gescannt werden können und dann zu meinem YouTube Kanal mit englischen Lektionen führen. So können die Mädchen auch im Selbststudium weitermachen. Das sollte helfen, dass Wissen vor Ort nicht verloren, sondern gesichert wird.

Ich hoffe, dass ich mit den folgenden Bildern und Videos einen kleinen Eindruck von der beeindruckenden Arbeit vor Ort vermitteln kann:

Abschließend möchte ich betonen, dass Uganda ein zutiefst christliches Land ist. Die Menschen hier leben ihren Glauben nicht nur auf dem Papier, sondern in allen Bereichen des Alltags. Vor jeder Unterrichtsstunde wird gebetet – und das nicht nur kurz, sondern oft sehr intensiv und lang. Jesus ist in den Herzen der Menschen hier tief verankert, und als Verein möchten wir diesen Glauben mittragen und in den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen. Wir sehen unsere Aufgabe nicht nur darin, musikalische Fähigkeiten zu fördern, sondern auch die geistliche Stärke der Menschen zu unterstützen und durch Gospelmusik eine tiefere Verbindung zu Gott zu schaffen, damit sie diese in ihre Communities tragen können.

Abschließende Gedanken

Dies alles und noch viel mehr haben David und ich bis jetzt erlebt. Eine Verabschiedungszeremonie mit traditionellen Stammestänzen der Kashaka Girl’s und eine Safaritour im Queen Elizabeth National Park haben unseren Besuch vor Ort abgerundet und wir sind sehr dankbar. Am Freitag folgt noch ein Konzert mit der Vessels Band vor 3000 Menschen. Das wird aufregend.

Eure Unterstützung, sei es durch Spenden oder das Weitersagen unserer Arbeit, ist entscheidend für das Fortbestehen der Living Music Foundation. Wir hoffen, dass wir bald die nötigen Mittel haben, um unsere Arbeit nicht nur fortzuführen, sondern auch auszubauen. Musik hat die Kraft, Leben zu verändern – und wir sind dankbar, dass ihr Teil dieser Veränderung seid.

Mit herzlichen Grüßen und im Namen des gesamten Teams,

Marcel
Living Music Foundation e.V.

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